Natürliche Dampfbremse
Warme Wände sind besser als heiße Luft
weil der Temperaturunterschied zwischen Wand und Raumluft wie eine natürliche Dampfbremse wirkt. Solange die Wand wärmer ist als die Raumluft, wird aus der Luft kein Wasserdampf in die Wand eingetragen und die Wand bleibt trocken. Obwohl die Temperaturdifferenz zwischen innerer und äußerer Gebäudehüllfläche zunimmt, nimmt der Wärmeverlust durch die Wand (Transmission) insgesamt ab. Unter diesen Bedingungen sinkt der Heizwärmebedarf gerade in dampfdiffusionsoffenen Gebäuden um bis zu 50 % ab, vorausgesetzt die Gebäudehülle ist in Takt und weist keine baulichen Mängel auf.
Vorteil der Infrarotheizung gegenüber der Konvektionsheizung Wärmeabgabesysteme wie Heizkörper, die zu mehr als 80% die Luft im Raum erwärmen und nicht primär die Wände, schaffen die Bedingungen für den „Temperatursprung“ und damit für eine natürliche Dampfbremse nicht. Dadurch nimmt im Verlauf der Heizperiode die Dämmwirkung ab und die Wandoberflächen werden immer „kälter".
Die Folge: es wird noch mehr Wasserdampf in die Wand eingebracht. Flächenheizungen wie die Wand-, Decken- oder Fußbodenheizung haben je nach Oberflächentemperatur zwar genügend Strahlungsanteile, die die Oberflächen im Raum ansprechen, dennoch ist meistens die Intensität der Strahlung solcher Wärmeabgabesysteme zu gering, um den „Sprung" zu erreichen.
Im Bereich von Außenwänden, an denen mehr Wärme verloren geht (Wärmesenken) muss auch mehr Wärme nachgeführt werden. Da eine Flächenheizung die Wärme gleichmäßig an den Raum abgibt, kommt es zu einer ungleichmäßigen Temperaturverteilung an den Wandoberflächen. Anstatt mittels großen erwärmten Heizflächen die Wärme gleichmäßig zu übertragen, ist es deshalb effizienter die Wärmesenken gezielt zu erwärmen, damit sich die unterschiedlichen Temperaturniveaus der Wandoberflächen einander angleichen.